Ein Raum ganz oben im Dach vom 44 -er Haus in Leonding, dunkle Balken, ein Fenster gegenüber der Tür, Tische zu einem Rechteck angeordnet, in der Mitte des Rechtecks ein leerer Raum. Es riecht nach Papier und Kaffee, Kekse stehen bereit. Beim zweiten Treffen ergibt es sich, dass wir uns alle wieder so setzen wie beim ersten Mal. Jeder hat hier (s)einen Platz.
Der Inhalt
Wir haben unsere Texte mitgebracht, wir haben unser Aufgaben gemacht, wir haben uns versammelt und lauschen nun. In große leder-eingebundene Hefte, in kleine Blöcke, in den Laptop kritzeln und tippen wir unsere Notizen zum Theorie-Teil über Themen wie „Spannung“ „Handlungsstränge“ „Figurenführung“ oder „Autobiografisches Schreiben“. Dann wird uns eine Aufgabe gestellt. Die schreiben wir hier und jetzt. Wir verteilen uns im 44-er Haus, bei gutem Wetter gehen wir hinaus, lehnen uns an Mauern, setzten uns in Cafehäuser. Dann wird mit der/dem jeweiligen Autor(in), die an diesem Wochenende referieren, über unsere gerade verfassten Texte gesprochen.
Die Texte, die wir zuhause schreiben mussten, unsere Aufgaben werden am am Samstag mit Gustav Ernst besprochen. Jede(r) Teilnehmer(in) ist mit seinem Projekt ein paar Mal im Laufe dieses Jahres dran. Wir lesen die Texte im Voraus und dann wird über den Text gesprochen. Was erkennen wir? Wo soll der Text hingehen? Wie ist die sprachliche Gestaltung? Wo funktioniert der Text schon, was muss noch genauer, weniger genau, deutlicher, weniger deutlich werden?
Die Lehrenden
Die Leondinger Akademie für Literatur wird von Gustav Ernst und Karin Fleischhanderl geleitet. Sie wählen aus, wer teilnimmt und sie sind es, mit denen die zuhause geschriebenen Texte und Projekte besprochen werden.
Neben ihnen gibt es noch andere Dozenten, die aus den unterschiedlichen Disziplinen kommen und etwas über Literatur vermitteln. Die meisten sind Schriftsteller, aber auch Kritiker, Verleger, Journalisten erzählen über den Literaturbetrieb und wie sie schreiben, sich inspirieren, an Texte herangehen.
Sehr gern erinnere ich mich an die Diskussion mit Anna Mitgutsch, in der wir debattiert haben, was Literatur ist und ob Literatur humorvoll sein darf. Margit Schreiner kitzelte mit ihrem autobiographischen Ansatz Texte aus uns hervor, die uns (gegenseitig und manchmal auch selbst) überraschten und Robert Schindels Schalk füllte den Raum.
Peter Klein berichtete von Hörspielen und Kutursendungen in Ö1 und eine Lektorin berichtete über das Finden und Gefunden werden in Verlagshäusern, über das Lektorat, Titelsuche, Coverfindung.
Die Teilnehmer/innen aus meinem Jahrgang 2008/2009
Am Anfang kennen wir uns noch nicht, aber am Ende haben wir nicht nur fürs literarische Schreiben einen ganzen Werkzeugkoffer mit, sondern das monatliche Treffen lässt auch Freundschaften entstehen.
Hier sind alle, die mit mir 2008 und 2009 die Literaturbank gedrückt haben in alphabetischer Reihenfolge.
Gudrun Büchler
Johannes Epple
Isabelle Feimer
Beate Hilger
Marie-Claire Marquise-Kolbe
Daniela Meisel
Harald Schertling
Renate Silberer
Isabella Straub
Anna Weidenholzer
Philipp Weiss
Michaela Wittmann
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